Um die Bedeutung der
Patenschaften und der Arbeit der beiden Projekte richtig verstehen und
einordnen zu können, muss man sich die Situation der Kinder und ihrer
Familien vor Augen führen.
Millionen
von Kindern leben allein in Brasilien unter erbärmlichsten Bedingungen.
Sie leben tagsüber auf der Strasse, betteln, verkaufen Obst oder Süßigkeiten,
putzen Autoscheiben, sammeln Altpapier , suchen im Müll nach Essbarem.
Oder sie helfen auf dem Land den Eltern beim Zuckerrohrschneiden. Oft muss von dem, was sie nach Hause bringen, die ganze Familie leben.
Abends kehren sie in die armseligen Behausungen der Elendsviertel
zurück. Da bleibt keine Zeit zum Spielen oder lernen.
Viele Kinder trennen sich von ihren Familien,
weil sie es dort nicht mehr aushalten. Sie beginnen als
"echte" Straßenkinder zu leben. Ihr Zuhause besteht aus
Pappen, alten Decken, bewegt sich zwischen Müll und Absteige, ist
geprägt von Gewalt und ständiger Bedrohung. Sie beginnen zu stehlen,
als Drogenkurier zu arbeiten oder sich zu prostituieren. Sie schnüffeln
Cola, einen todbringenden Schusterleim, um Angst und Hunger zu vergessen
Sie
schließen sich in Gruppen zusammen, um sich gegen Gefahren von außen
(andere Straßenkinder, Polizei, Todesschwadronen) zu schützen.
Auf etwa 7 Millionen wird die Zahl der Kinder
geschätzt, deren einziger Zufluchtsort die Straße, ein Hauseingang,
eine Parkbank ist. Wenn die Polizei sie erwischt, werden sie aufs
Ärgste misshandelt, etwa mit Benzin übergossen und angezündet
(geschehen in Rio de Janeiro). Wer als Zeuge von illegalen
Machenschaften zu gefährlich wird oder einfach nur "stört",
wird von so genannten Todesschwadronen umgebracht. Rund 1000
Straßenkinder finden so in Brasilien jährlich den Tod.
Ein Journalist hat die Biografien von 35
Straßenkindern dokumentiert und wollte zwei Jahre später sehen, wie
das Leben dieser Kinder weitergegangen ist. Das Ergebnis war: von den 35
Kindern lebten nur noch fünf.
Das ist heute die Realität in Brasilien.
Schauen Sie sich hier Fotos
dieser Realität an.
Und um hier Hilfe zu leisten, engagieren sich diverse Organisationen mit
ihren Einrichtungen. Zwei Projekte, deren Arbeit wir schon seit
vielen Jahren begleiten, möchten wir Ihnen näher vorstellen. Sie
arbeiten völlig unterschiedlich, haben aber dasselbe Ziel: bisher
chancenlosen Kindern eine Perspektive und die Möglichkeit zu bieten,
eines Tages ein menschenwürdiges Leben zu führen.
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